Mittwoch, 18. März 2015

Wurmkomposter selber bauen

Unten gibt es ein kleines Update (Februar 2016) 
 

Am Wochenende habe ich es geschafft, meinen Wurmkomposter fertig zu stellen.

Für diejenigen von euch, die sich daran auch in Deutschland versuchen möchten, gibt es hier eine kurze Anleitung:

·         2-3 Kunststoff-Farbeimer(25kg) mit mind. 2 Deckeln oder andere Kunststoff-Behälter
·         Kompost-/Mist-Würmer (Eisenia Andrei; von Freunden oder aus dem Internet)
·         Komposterde
·         1 Messer
·         Papier (Zeitungspapier oder Pappe, am besten wenig bedruckt; kein bunt bedrucktes oder glänzendes Werbungspapier)

Die Farbeimer bekam ich auf dem Merkato, einem der größten Märkte in Afrika, der recht zentral in Addis gelegen ist. Man verwendet mehrere Eimer, um eine größere Menge an Abfällen verwerten zu können. So haben die Würmer mehr Zeit die Abfälle zu verdauen. Die einzelnen Eimer stellt man sobald der erste voll ist übereinander. Da die Böden Löcher bekommen, können die Würmer ohne Probleme von einem Eimer in den anderen klettern.

Die meisten meiner Würmer sind noch sehr jung und klein.
Die Kompostwürmer habe ich über Bekannte bekommen, die einen Haushalt mit Viehhaltung und dementsprechend auch Misthaufen kennen. Dort konnte ich freundlicherweise etwa fünf Kilo kompostierten Mist inklusive der Mistwürmer mitnehmen. 

Insgesamt habe ich für diese Materialien (Eimer + Erde) 50 Birr, also etwas mehr als 2,- € ausgegeben. 



Die Löcher kann man einfach mit einem Messer in den Boden schneiden.
Nach der Beschaffung der Materialien sind noch einige wenige Handgriffe nötig um aus den Materialien ein Wurmkomposter herzustellen.
Da die Würmer auch einen sogenannten Wurmsaft herstellen, gibt es in dem Wurmkomposter reichlich Feuchtigkeit. Damit es nicht zu Staunässe kommt und die Würmer zwischen den Eimern wandern können, müssen in den Boden der Eimer kleine Löcher geschnitten werden. Da Würmer auch Sauerstoff benötigen, kann man am oberen Rand der Eimer ebenfalls kleine Löcher machen.

Diese festen, großen Brocken habe ich zunächst zerkleinert.
Nachdem man die Löcher in den Eimerboden geschnitten hat, legt man einen Deckel auf den Boden, stellt einen Eimer darauf und füllt diesen mit der Komposterde. Diese sollte möglichst locker sein, also habe ich sie zunächst zerbröselt. Oben auf die Erde werden dann in möglichst kleinen Stücken die Gemüse- und Obstabfälle gelegt.
Da es Würmer feucht und dunkel mögen, braucht der Eimer auch einen Deckel und bestenfalls direkt über den Abfällen noch eine Lage Papier oder alten Stoff. So bleibt die Feuchtigkeit in der Erde und es ist auch direkt oben bei den Küchenabfällen dunkel. Dadurch regt man die Würmer stärker an, die Abfälle direkt an der Oberfläche zu verwerten.

Meine Würmer müssen sich erstmal an die neue Umgebung gewöhnen. Deshalb kann ich in der ersten Zeit noch nicht alle Abfälle im Wurmkomposter verwerten. Ich fange zunächst mit kleinen und vor allem kleingeschnittenen Portionen an und erhöhe dann langsam die Rationen.
Ich bin gespannt, ob alles klappt und sich die Würmer wohlfühlen.

Eine noch ausführlichere Anleitung habe ich gerade noch hier (Englisch) gefunden.
Wer eine Bauweise mit Holz bevorzugt, findet bei der Washington State Univiersity eine weitere Anleitung (Englisch). 
Diese Praxistipps (Deutsch) fand ich ebenfalls hilfreich genauso wie eine Seite mit allgemeine Informationen (Englisch). 

Übrigens: Der Wurmkomposter stinkt bei richtiger Handhabung nicht. Deshalb ist es möglich ihn auch in der Küche aufzustellen, was ich schon von Freunden aus Deutschland kenne. Bei uns steht er derzeit noch vor der Hauseingangstür.



















Update/Verbesserungen:

1) Bei der Benutzung des zweiten, oberen Behälters ist mir aufgefallen, dass durch das Gewicht des oberen Behälters die Erde im unteren Behälter zu stark komprimiert wird. Für einen guten Kompostiervorgang ist eine lockere Erde am besten. Deshalb müsste bei dieser Eimer-Konstruktion noch eine Vorrichtung gebaut werden, die es ermöglicht, den oberen Eimer auf etwas abzustellen. Dazu könnte man z.B. vier Löcher in den unteren Eimer machen (auf gleicher Höhe) und zwei Holzstangen (z.B. Zweige oder Silvesterraketen-Stäbe) parallel (nicht über kreuz, sonst wackelt es) hineinstecken, worauf der obere Eimer dann abgestellt werden kann. Wichtig dabei: Der obere Eimer-Boden muss immer Kontakt zur Erde des unteren Eimers haben, sonst können die Würmer nicht zwischen den Eimern hin und her wandern.

2) Damit der untere Eimer nicht zu stark in dem Wurm-Saft sitzt, sprich, damit es nicht zu nass wird, kann man kleine Kieselsteine zwischen Eimer und unteren Deckel legen.

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